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Atemarbeit

Atemarbeit

  • Über die Atmung
  • Über die Atemarbeit

Atemarbeit

Verbinde dich mit deinem Atem
Der vermittelnde Lebensodem (Atem) bewirkt die harmonische Vereinigung
Der Atem ist die Brücke, die Verbindung von Innen und Außen

Ein- und ausatmen

Dieser scheinbar einfache und automatische Vorgang spielt für Körper, Geist und Seele eine bedeutende Rolle. Er wurde in der westlichen Welt erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts erforscht.

Dabei ist der Atem ein weithin unterschätzter Aspekt bei der Gesunderhaltung des Körpers. Allein die Tatsache, dass die Spannungs- und Entspannungs-Nerven Sympathikus und Parasympathikus unmittelbar durch die verbundene Atmung beeinflusst werden können, ist ein Hinweis auf die zentrale Rolle der Atmung. Wer dauerhaft zu flach atmet, riskiert funktionelle Störungen wie Verdauungsprobleme oder auch Herz-Rhythmusstörungen.

Sprachliche Ausdrücke wie "Da stockt mir der Atem" oder "Jetzt atme erst mal tief durch", wenn man in einer Stress- oder Angstsituation seine eigene flache Atmung erlebt, zeigen uns im Alltag, dass die Atmung und die direkten körperlichen Erscheinungen im Grunde allgegenwärtig sind. Deutlich ist allerdings im Bewusstsein, dass es über die rein vegetative Funktion des Atmens auch einen direkten Zusammenhang mit der Psyche gibt.

"Ich lasse meinen Atem kommen"

Das Spektrum der atemtherapeutischen Ansätze ist also breit gefächert.

Atmen ist so individuell wie ein Gesicht und daher kommt es auf das subjektive Erleben und das kognitive Verarbeiten des in der Atemtherapie Erlebten an. Grundsätzlich sollte der Atem nicht vom Willen oder Denken gesteuert werden.

Mit der Wahrnehmung der Atmung kann man auch sein Körperempfinden schulen und entwickeln.

Der Verbundene Atem ist ein Geschenk und Segen, lichtvoll und erweckend.

Der Atem wird verbunden dadurch, dass wir ganz bewusst ein- und ausatmen. Dabei wird die ansonsten unbewusste Atmung in ein Wissen darum gehoben. Atmung wird zum bewussten Vorgang.

Die Atmung ist die wohl elementarste Lebensfunktion des Menschen. Der verbundene Atem kann unsere Selbstheilungskräfte aktivieren und bietet uns eine wundersame Möglichkeit zur Seinsfühlung und vielleicht sogar zur Seinserfahrung.

Er liefert uns ein Vielfaches mehr an Sauerstoff als wir uns durch das normale (unbewusste) Atmen zuführen, wirkt entsäuernd. Körperliche und geistige Blockaden werden angegangen und können Lösung finden. Und auch verborgene, bisher unbekannte Potenziale können sich zeigen und somit in unser Leben kommen.

Diese Atmung kann uns helfen, in kürzester Zeit und ohne jegliches, äußeres Hilfsmittel zu unserem innersten Wesenskern, dem allgegenwärtigen, offenen Gewahrsein, dem Urgrund allen Seins zu gelangen.

In diesem Moment, diesem "grenzenlosen" Raum und Zustand, frei von objektiven Sensationen und Empfindungen, Konditionierungen und Programmen, ... in diesem einzigartigen Moment ist alles möglich: Visionen, Heilung, Selbsterkenntnis.

Wir sind verbunden mit unserem Herzen, dem universellen Herzen, der Quelle unseres wahren Selbst.

Das Atemzentrum ist im Stammhirn verankert

Warum die Atmung direkt mit der Psyche zu tun hat, zeigt sich daran, dass das impulsgebende Atemzentrum im Stammhirn verankert ist. Hier werden aus den Sinnesorganen, den Empfindungsbereichen und aus höheren Gehirnregionen Informationen miteinander verknüpft. Und als Gesamtheit sorgt ein Verbund von Nervenzellen dafür, dass der Atem mit vegetativer Regulation, Motorik, Empfindungen und Bewusstseinslage verknüpft ist. Dabei beeinflussen sich die einzelnen Elemente gegenseitig. So wie jeder Reiz von außen, zum Beispiel eine beängstigende Situation, unmittelbar die Atmung beeinflusst, so kann die bewusste Atmung im Gegenzug das Angstempfinden (z.B. Traumata) verringern.

Das heißt auch, dass der Atem jede Zelle mit Sauerstoff versorgt und dass der Gesundheitszustand von Zellen und Organen vom Atem beeinflusst wird.

Atem wird so zum zentralen Medium zur Gesunderhaltung des ganzen Menschen.

Atemarbeit

Atem erleben in allen Lebenslagen

Erlebbar wird der Atem in verschiedenen Übungen, bei denen zum Beispiel mit Körpertonus und der Körperhaltung im Sitzen, Stehen und Liegen gearbeitet wird. Direkt und indirekt wird das Atemgeschehen auch durch körperliche Bewegungen erlebbar. Mit muskulären Dehnungen und der Arbeit mit bestimmten Druckpunkten im Körper ergeben sich ebenfalls bedeutende körperliche Veränderungen.

Die Atemtherapie geht daher davon aus, dass die Körperhaltung nicht nur durch das Skelett und die Muskulatur getragen und beeinflusst wird, sondern gerade die Aufrichtung durch die schwingende Kraft der Atembewegung in allen drei Atemräumen erfolgt. So spiegelt die Haltung einerseits das Verhältnis zwischen Geistigem, Seelischem und Körperlichem. Andererseits ist hiermit auch das Verhältnis von Skelett, Organen, Muskulatur und sämtlichen Kreisläufen gemeint.

Die drei inneren Atemräume

Die Übungen sprechen die drei inneren Atemräume an, die unter anderem für die Körperhaltung ausschlaggebend sind.
Unterer Raum: Becken und Beine. Sie sind vor allem das Fundament, die tragende Kraft. 
Mittlerer Raum (zwischen Nabelhöhe und 6. Rippenring): wichtigster Bestandteil ist das Zwerchfell. Hier bewegt sich die Kraft, die die Atembewegung weckt, horizontal in die Außenwelt.
Oberer Raum (Schultergürtel, Arme, Hals und Kopf): Die bewegende Kraft des Atems zielt hier auf das Seelische und Geistige ab. 

Atems

"Der Atem ist das Mysterium.
In ihm ist das Geheimnis des Lebens verborgen.
Der Atem beweist die Existenz des unsichtbaren Lebens."

Hazrat Inayat Khan